Gesprächseinstieg für Gehaltsverhandlungen
Deine persönliche Gehaltsvorstellung: Gleiche dein Karrierevorhaben mit den 5 Punkten ab und versuche so dein zu erwartendes Gehalt zu konkretisieren. Wir empfehlen: Setze dein Wunschgehalt eher etwas höher an. Wenn dein zu erwartendes Gehalt also in etwa bei 45.000 EUR liegt, kannst du selbstbewusst zwischen 46.000 EUR und 49.000 EUR fordern. Viel höher würden wir nicht ansetzen, damit du dich nicht durch zu hohe Gehaltsforderungen ins Aus manövrierst.
Über das Gehalt sprechen
Vorab: Die Gehaltsfrage solltest du im Gespräch idealerweise nicht selbst anstoßen, sondern darauf warten, bis die Personalentscheider oder Personalentscheiderinnen zu diesem Punkt kommen. In der Regel wird dies einer der letzten Punkte eures Gesprächs sein.
Wenn dein Gegenüber allerdings bis zuletzt nichts dazu sagt, dann kannst du eine abschließende Fragerunde (“haben sie noch irgendwelche Fragen?”) dazu nutzen, um die Vergütung zum Thema zu machen. Gerade dann, wenn es der finale Termin des Bewerbungsverfahren ist, solltest du dies in jedem Fall von dir aus thematisieren. Oft werden wir in diesem Zusammenhang auch gefragt, ob man bereits beim ersten Gesprächstermin das Gehalt aus eigener Initiative ansprechen kann, wenn die Ansprechpartner oder Ansprechpartnerinnen es selbst nicht tun und noch ein zweiter oder dritter Termin folgen würde. Hierzu: Grundsätzlich Ja! Wenn es zwar weitere Gesprächsrunden gibt, aber das Einstiegsgehalt nun mal eine entscheidende Rolle für Dich spielt, spricht nichts dagegen das in einer charmanten Art und Weise bereits im ersten Termin zum Thema zu machen. Beide Seiten könnten sich auch weitere Gespräche sparen, wenn die beiden Vorstellungen beim Gehalt zu weit auseinander gehen. Allerdings: In Deutschland wird mit dem Thema leider noch immer sehr zurückhaltend umgegangen, nach dem Motto: “Über Geld spricht mach nicht!”. Das solltest du auf dem Schirm haben und nicht zu fordernd nach dem Gehalt fragen. Das kann dann schnell nach hinten los gehen. Eine softe Option wäre es zum Beispiel zu fragen, wann über die Vergütung gesprochen wird. Oder zu sagen: “Ich weiß nicht, ob das an dieser Stelle schon angebracht ist, aber mich würde natürlich auch das Vergütungsmodell interessieren, dass Sie sich für diese Position vorstellen.”
Gehaltswunsch formulieren
Das Wichtigste ist es, professionell mit dem Thema umzugehen. Du solltest zeigen, dass du weißt, wovon du sprichst und dich gut vorbereitet hast. Du solltest deine Vorstellungen gut begründen können. Hierbei spielen deine persönlichen Kompetenzen eine vorrangige Rolle. Allerdings kannst du durchaus auch mit den unter A genannten Durchschnittswerten argumentieren, um eine datenbasierte Grundlage für deine Argumentation zu haben.
Es könnte beispielsweise wie folgt verlaufen:
Auf die Frage nach deinem Gehaltswunsch könntest du zum Beispiel sagen: “Ich habe mich mit dem Thema Vergütung intensiv beschäftigt und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich mit meinen Qualifikationen und Vorkenntnissen ein Gehalt von 49.000 EUR Brutto im Jahr angemessen finden würde.”
Das kann dein Gegenüber dann so hinnehmen, sich den Betrag notieren und das Thema ist beendet. In der Regel wird aber eine weitere Frage folgen, nach dem Motto: “Wie sind Sie denn zu Ihrer Gehaltsvorstellung gekommen?”
In diesem Fall geht es darum, Mehrwerte aufzuzeigen. Was kannst du leisten? Welche besonderen Eigenschaften bringst du mit? Und natürlich solltest du dem Ganzen eine datenbasierte Grundlage anhand der Durchschnittsgehälter geben.
Zum Beispiel: “Grundlage für meinen Gehaltswunsch sind zunächst einmal die durchschnittlichen Einstiegsgehälter für Maschinenbauingenieure. Diese liegen in Baden Württemberg aktuell bei ca. 47.000 EUR. Nun habe ich meinen Master als einer der besten 30% abgeschlossen und habe auch schon in einem Praktikum überzeugt und viel Erfahrung gesammelt. Sie hätten mit mir außerdem einen überdurchschnittlich selbstständigen und motivierten Mitarbeiter. Daher bin ich der Meinung, das dieses Gehalt für mich gerechtfertigt ist.”