Engagement, Interessen und Auszeichnungen im Lebenslauf – ja oder nein? Diese drei Bereiche gehören nicht zu den klassischen Pflichtbestandteilen eines Lebenslaufs – können aber genau den Unterschied machen, wenn es darum geht, Persönlichkeit zu zeigen oder sich von anderen Bewerbenden abzuheben.
Engagement
Soziales oder ehrenamtliches Engagement signalisiert Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft, Empathie und Teamgeist – also Werte, die auch im Berufsleben gefragt sind. Ob freiwilliges soziales Jahr, Vereinsarbeit, Tätigkeiten in gemeinnützigen Organisationen oder studentischen Initiativen – dieser Bereich zeigt, dass du bereit bist, Verantwortung über das eigene Aufgabenfeld hinaus zu übernehmen.
Wichtig: Auch vergütete Tätigkeiten wie ein FSJ zählen als Engagement – das Gehalt spielt dabei keine Rolle. Gib hier Position, Zeitraum, Organisation und in Stichpunkten deine Aufgaben an.
Für Berufserfahrene gilt: Wähle gezielt eine bis zwei Engagements aus, die gut zu deinem Profil passen oder deine Werte unterstreichen.
Beispiel:
Engagement
01/2013 – 06/2015 Deutsches Rotes Kreuz, Köln
• Mithilfe bei Blutspenden // Unterstützung bei der Warenausgabe der Tafel
Interessen
Hier darf es persönlicher werden – denn dieser Bereich gibt dir die Möglichkeit, eine Seite von dir zu zeigen, die sonst im Lebenslauf oft zu kurz kommt. Viele Personaler:innen greifen im Gespräch gern genau hier auf. Und: Bei gleicher Qualifikation kann eine interessante Leidenschaft durchaus den Ausschlag geben.
Verwende den Begriff „Interessen“ – das wirkt professioneller als „Hobbys“ oder „Freizeit“. Beschränke dich auf maximal 4–5 Interessen und gib zu jedem Punkt eine kurze, greifbare Beschreibung (z. B. Art, Ort, Häufigkeit).
Tipp für Senior-Profile: Beschränke dich auf ein bis zwei Interessen, die ein klares Bild deiner Persönlichkeit oder Soft Skills vermitteln – idealerweise mit Bezug zum Job- oder Führungsverständnis.
Beispiel:
Reisen – Südostasien, Südamerika, Europa
Tauchen – Advanced Open Water Diver
Lesen – Krimis und Romane
Wandern – Alpenüberquerung (2016)
Klettern – Seilschaften & Halle
Hinweis: Sei mit potenziell kritischen Interessen (z. B. Extremsportarten oder polarisierenden Themen) vorsichtig – sie können ungewollt missverständlich wirken.
Auszeichnungen
Ob Stipendium, Wettbewerb, interne Förderung oder andere Leistungen – Auszeichnungen zeigen Ehrgeiz und Zielstrebigkeit. Wenn du mehrere hast, lohnt sich ein eigener Abschnitt. Falls nicht, kannst du sie auch an passender Stelle im Lebenslauf unterbringen (z. B. im Bildungsweg oder bei Berufserfahrung).
Achte auf eine schlanke Darstellung: Monat/Jahr, Bezeichnung, Institution. Auf lange Beschreibungen kannst du verzichten.
Beispiel:
Auszeichnungen
10/2017 – Gründerwettbewerb (1. Platz), Ruhr Universität Bochum
09/2011 – Jahrgangsbeste:r im Abitur, Gymnasium Frechen