7 Tipps für dein Online-Vorstellungsgespräch
Im heutigen digitalen Zeitalter ist es selbstverständlich, Basis-IT-Kenntnisse für die Arbeit mitzubringen und ein gewisses technisches Geschick zu beweisen. So ist es mittlerweile auch sehr wahrscheinlich, dass du auch mal zu einem Online-Vorstellungsgespräch eingeladen wirst. So kann das Unternehmen ressourcensparend einen ersten Eindruck von dir erhalten und abwägen, ob du in das Team passen würdest. Besonders bei größeren Entfernungen oder wenn du dich während des Bewerbungsprozesses im Ausland befindest, bietet sich ein Videogespräch per Zoom, MS Teams, Google Meet oder anderen Anbietern gut an.
Abgesehen von der Vorbereitung auf ein herkömmliches/persönliches Vorstellungsgespräch (siehe: 7 Tipps für dein nächstes Vorstellungsgespräch), gibt es auch hier einige Tipps, an denen du dich orientieren kannst, um einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen und gegenüber der Konkurrenz extra zu punkten!
Tipp 1: Vorbereitungszeit einplanen
Genauso wie du zum persönlichen Vorstellungsgespräch niemals zu spät kommen solltest, ist es auch bei einem Bewerbungsgespräch in der digitalen Welt wichtig, dass du rechtzeitig erscheinst. Und da reicht es dann nicht, vor dem PC zu sitzen, ohne im Gespräch zu sein (wie z.B. auf dem Warte-Sessel im Büro). Ein unerwartetes Update hier, kurze Netzwerkprobleme da und schon bist du 5 Minuten später da als du dachtest. Wo doch der Laptop an sich zum Hochfahren und Starten der App/der Website sonst nur 2 Minuten braucht. Folglich solltest du dich vor deinem Termin auf so etwas vorbereiten und ein bisschen extra Zeit einplanen.
Am besten legst du dir zum Gespräch analoges Schreibmaterial (kein Tippen auf dem PC, Handy oder Tablet!) parat, damit du dir spontan ein paar Notizen machen kannst. Daneben kannst du dann auch deine vorher notierten Fragen platzieren, damit du diese am Ende schnell griffbereit hast.
Optimalerweise baust du ca. eine halbe Stunde vor dem Termin alles auf (je nach deinem vorhandenen Set Up) und berücksichtigst zusätzlich unsere nächsten Tipps.
Tipp 2: Optimaler Hintergrund
Während deiner Vorbereitung kann es von großem Vorteil für dich sein, auf deinen Hintergrund zu achten. Ein einfaches Öffnen der Kamera auf dem Laptop zeigt die kommende Sichtweise deines Gegenübers, in diesem Fall die der Personalerin oder des Personalers. Auch in manchen Apps und Websites bietet sich eine Vorschau deines Erscheinungsbildes an (z.B. bei Zoom, Google Meet oder MS Teams). Deine wilden Party-Fotos, deine Unordnung oder dein ungemachtes Bett im Hintergrund sind nur wenige Beispiele der Dinge, die der Arbeitgeber nicht mit dir assoziieren sollte, da sie einen sehr unprofessionellen Eindruck hinterlassen würden.
Am besten richtest du deinen Tisch so aus, dass dein Hintergrund aufgeräumt und neutral ist oder du aktivierst einen neutralen künstlichen Hintergrund in der Videocall-Software selbst. Hintergründe im Programm, die das Weltall oder viele bunte Donuts darstellen, solltest du für Calls mit deinen Freunden aufbewahren. So bleibt während des Gesprächs der Fokus bei dir und dein Gesprächspartner wird nicht abgelenkt. Achte auch darauf, dass du kein Fenster im Hintergrund hast, da die Lichtverhältnisse ungünstig sein könnten und man dich nicht deutlich oder gar überhaupt nicht erkennen kann.
Optimal wäre eine leere, weiße Wand hinter dir. Hast du nichts frei, kannst du dich auch vor einen Schrank platzieren, der durch große Türen genauso neutral wirkt.
Tipp 3: Kamera & Lichtverhältnisse
Deine Kamera ist idealerweise so ausgerichtet, dass du mittig im Bild sitzt und man dich von vorne sieht (also nicht zu weit von unten oder von oben herab). Am besten sollte dein Kopf ganz sichtbar sein, stell dir deinen Video Ausschnitt wie auf deinem Bewerbungsbild vor. Das war vermutlich auch professionell, neutral, gut belichtet und porträtiert. Es ist vielleicht ungewohnt, aber es wirkt sehr gut: Schaue während des Gesprächs möglichst direkt in die Kamera, um das Gefühl zu erwecken, Augenkontakt zu halten. Auch wenn du deinen Gesprächspartner nicht wirklich direkt anguckst, fühlt er sich dadurch viel mehr angesprochen, du wirkst aufmerksamer und freundlicher.
Damit der Personaler oder die Personalerin die Blicke von dir auch wirklich wahrnehmen kann, sollten deine Lichtverhältnisse entsprechend optimal sein. Du brauchst kein Ringlicht oder Studiostrahler. Es reicht schon an manchen trüben Regen- oder Wintertagen, das Licht im Zimmer einzuschalten oder eine extra Lampe am Schreibtisch anzumachen. Dabei sollte dir die Lampe nicht zu sehr ins Gesicht strahlen, du sollst schließlich auch noch was sehen können. Probiere hier einfach mal vorher deine Möglichkeiten aus und prüfe in der oben genannten Vorschau, wie es auf dem Bildschirm rüberkommt.
Übrigens: Wenn du eine Brille trägst, achte darauf, dass sich das Licht möglichst wenig in deiner Brille widerspiegelt und deine Augen klar sichtbar sind.
Tipp 4: Internetverbindung testen
"Können Sie mich noch sehen? Hallo? Halloooo? Hören Sie mich?"
Eine Situation, die fast jeder kennt, der schon mal über einen Video-Chat telefoniert hat. Ähnlich wie bei den Ton- und Audio-Einstellungen kann das peinlich enden. Mit dem Zusatz, dass es sich diesmal um ein Vorstellungsgespräch handelt, steigt auch die Nervosität exponentiell an. Durch das Stoppen von zusätzlichen Downloads oder zeitgleich laufenden Streams im Vorfeld, kannst du eine langsame Übertragung oder gar eine Unterbrechung der Internetverbindung vermeiden.
Tipp 5: Der Ton macht das Gespräch
Wahrscheinlich führst du das Gespräch zu Hause in deinem gewohnten Umfeld. Um dann nicht gestört zu werden und Ablenkungen zu vermeiden, solltest du vorher sicherstellen, dass keine Musik im Hintergrund läuft und keiner ungeplant in dein Zimmer kommt. Sage deinen Mitbewohnern und Mitbewohnerinnen am besten vorher Bescheid, dass du ein Vorstellungsgespräch per Videocall führst, damit sie darauf Rücksicht nehmen können. Dein Handy schaltest du am besten vorher auf lautlos oder machst den Flugmodus an, denn auch Vibrationen können leicht wahrgenommen werden.
Um unangenehme Momente der Stille mit tauben Mundbewegungen vorzubeugen, solltest du deine Toneinstellungen vorher auch kurz überprüfen. Vielleicht ist noch ein Bluetooth Gerät verbunden, das den Ton wiedergibt? Oder dein Mikrofon wird gerade nicht erkannt. 5 Minuten früher vor dem Laptop etwas einstellen, ist definitiv angenehmer als 5 Minuten “Hören Sie mich?” oder “Ich kann Sie nicht verstehen” zu kommunizieren.
Am besten besorgst du dir ein Headset, um selbst eine klare Stimme und wenig Störgeräusche zu vermitteln und um das Audio deines Gesprächspartners oder deiner Gesprächspartnerin von den Umgebungsgeräuschen zu trennen.
Tipp 6: Den Account selbst checken
“Fluffy20” oder “Einhorn96” “hat das Gespräch betreten”, könnte leicht unangenehm für dich sein, wenn dein Account nicht erst vor zwei Tagen extra für das Gespräch angelegt wurde, sondern deine ganze Kindheit schon miterlebte. Besonders bei alten Skype-Accounts könnten sich solche Namen noch zeigen.
Wenn du einen lange ungenutzten, alten Account bei dem jeweiligen Server hast, über den dein Vorstellungsgespräch laufen soll, dann lohnt sich ein Blick auf deinen Benutzernamen und dein Foto. So vermeidest du, über das ganze Gespräch hinweg mit einem verfälschten Namen im digitalen Raum dargestellt zu werden und Ablenkungen vom mittlerweile altertümlichen Benutzerfoto umgehst du auch.
Am besten verwendest du einfach dein Bewerbungsfoto (Wiedererkennungswert) und deinen echten Namen.
Tipp 7: Manchmal kommt es auf die Details an
Aus irgendeinem unerwarteten Grund musst du aufstehen, um vielleicht spontan Unterlagen zu holen. Dein Oberkörper mit dem schönen, fein säuberlich gebügelten Polohemd und der Krawatte oder der Seidenbluse erheben sich. Jetzt sieht man in der Kamera nur noch deinen Mittelkörper. Zum Vorschein kommt eine rosafarbene Schlafhose, die coole Boxershorts mit Totenköpfen oder sogar nur ein Handtuch, weil die Zeit nach der Dusche nicht mehr gereicht hat. Zu legere Unterbekleidung könnte einen wirklich unangenehmen Touch in das bis dato eigentlich super verlaufene Gespräch liefern. Lass es nicht daran scheitern und zieh dir, auch wenn es eigentlich außerhalb der Kamera-Sichtweite liegt, etwas Passendes an.
Fazit: Eine gute Vorbereitung ist das A und O, nimm dir etwas Zeit hierfür im Vorfeld und deinem erfolgreichen Online-Vorstellungsgespräch steht nichts mehr im Wege.
Viel Erfolg!
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